Die Überraschung blieb aus. Am Samstag verlor die Gut Holz 78 Sandhausen, ihr „Auswärtsspiel“ bei Rot Weiß Sandhausen. Der Favorit gewann das Hallenderby am Ende mit 5895 zu 5788 Holz. Doch die Partie war kein Selbstläufer für Rot Weiß, die Überraschung für die dezimierten Gut Holzer wäre möglich gewesen. Den Sieg fuhr RW jedoch, vor allem dank der Routine und der Konsequenz ein, die Mike Heckmann und Sören Busse als Schlussspieler auspackten.
Die Mannschaft um Tobias Woll musste eben auf jenen verzichten, da dieser sich noch mit seiner Oberschenkelverletzung plagte, wegen welcher er die Woche zuvor ausgewechselt worden war. Für ihn blieb Markus Hermann im Team. Ausfallen durfte an diesem Spieltag ebenfalls niemand, da man ohne Ersatz antrat. Alle Spieler wurden in anderen Mannschaften gebraucht.
Als Startpaar versuchten sich Willi Redlin und Marco Goldbach, gegen Simon Haas und Dieter Hasenstab. Die Vollen noch recht ausgeglichen, ging RW dann im Abräumen in Führung. Vor allem Goldbach ließ die ersten zwei Bahnen, kein Bundesliganiveau im Abräumen aufkommen. Erst ab der dritten Bahn fing er sich wieder und kam auf akzeptable 940 Holz. Sein Gegner Hasenstab (961) gab sich keine Blöße und nahm ihm 21 Holz ab. Bei Redlin (991) lief es deutlich besser, als die kürzlich abgelieferten Spiele, aber er konnte nicht mit dem überragenden Tagesbesten Simon Haas (1035) mithalten, der ganze 44 Kegel gut machte. Eine Führung von 65 Holz also für Rot Weiß Sandhausen nach dem Start.
Markus Hermann und Dominik Schulz versuchten nun Christian Cunow und Fabian Kirsch Paroli zu bieten. Kirsch fing gut an, baute aber dann Bahn für Bahn ab und kam auf 911 Leistungspunkte. Deshalb schaffte es, Markus Hermann, der eine tolle Vorstellung ablieferte, ihm 64 Holz abzunehmen. Cunow (967) jedoch, hatte Dominik Schulz (911), der nie richtig ins Spiel fand, gut im Griff, sodass der Vorsprung nur marginal kleiner wurde.
57 Punkte, war die Marke die es für die beiden Christians (Brunner + Schneider) zu knacken galt. Die Hoffnung keimte auf und war sogar realistisch. Nach 10 Wurf ins erste Abräumen, war man nur noch 20 Holz getrennt. Doch das Aufbäumen wurde von den o. g. Routiniers Heckmann und Busse im Keim erstickt. Die zweite Bahn hatte es in sich. Busse spielte 277 und Heckmann 264, bei denen nur Christian Brunner (266) mithalten konnte. Der Vorsprung wuchs stetig und pendelte sich dann, um die 100 Holz Marke ein. Brunner und Schneider hatten unter der Woche beide mit einer Erkältung zu kämpfen, wirkten daher nicht ganz so fit, als dass sie zu jeder Zeit ihr Spiel hätten durchziehen können. Brunner (1002) schaffte den einzigen Tausender bei Gut Holz, Schneider schraubte sein Ergebnis auf 969. Die beiden Rot Weißen ließen keine Schwächen erkennen, verzogen keine Miene, obwohl Heckmann wie er selbst sagte „sich fast in die Hosen machte“, und spielten stark ihren Stiefel herunter (Busse 1010 + Heckmann 1011).
Ein Spiel, welches nicht zu jeder Zeit spannend war, aber definitiv seine Derbymomente hatte, ging damit für GH 78 Sandhausen verloren. RW Sandhausen ergriff dank des Sieges die Tabellenführung der DCU, da der VKC Eppelheim in Ettlingen verlor.