Nach dem unglücklich und unnötig verlorenen Derby in Plankstadt, hatte die Truppe der GH 78 Sandhausen eine Woche länger Zeit, sich auf die kommende Aufgabe vorzubereiten. Die Köpfe frei kriegen, war die Devise die man auf der Sandhäuser Kerwe, dann auch auslebte. Doch aller Feierlichkeiten zum Trotz, der fünfte Spieltag stand an und die Konzentration kehrte in die Köpfe der Spieler zurück.

Der KSC Frammersbach aus dem Spessart konnte bisher kein einziges Spiel gewinnen und steht daher, mit null Punkten aus vier Begegnungen am Tabellenende. Die Bahnanlage wurde, gegenüber der Vorsaison mehr als nur verbessert. Die bisher erzielten Ergebnisse lagen weit über dem, was Mannschaften dort letztes Jahr auf den Kunststoff brachten.

Neugierig auf das unbekannte Geläuf reiste man, am Samstag mit dem Mannschaftsbus an und fand eine schöne Anlage vor, die es galt zu bespielen. Im Startpaar taten dies Willi Redlin und Marco Goldbach, der für Mirko Sveiger ins Team rückte, bei Sandhausen. Die Gastgeber schickten Mannschaftskapitän Rene Appel und Felix Imhof ins Spielgeschehen. Appel warnte bereits bei der Begrüßung alle Spieler, man würde hier mindestens sechs Stunden spielen. Er sollte nicht unrecht behalten.

Die Akteure begannen alle vier stark und man merkte sofort, dass diese Anlage einiges zu bieten hatte. Aus allen Richtungen kamen Kegel teils irrwitzig geflogen und machten aus einer vermeintlich schlechten Kugel doch noch einen guten Wurf. Doch so viel einem zu Gute kam, wurde an anderer Stelle enttäuscht. Goldbach und Imhof schafften es beide, im Abräumen die Autobahn (linker Bauer, König, rechter Bauer) anzuwerfen. Hier und da verschoben sich Kegel und blieben an komischer Position stehen, ohne auszulösen. Doch ganz so einfach, wie man sich vorstellte lief die Anlage eben nicht. Auch der Lauf hatte seine Tücken.

Redlin und Goldbach (272) begannen beide stark, doch die Gastgeber zeigten keine Nerven und blieben dicht auf den Fersen. Redlin erwischte seine dritte Bahn nicht, bei Goldbach stimmte eine Bahn Volle, eine Bahn Abräumen nicht. Dadurch verspielten sich die Gut Holzer Akteure beide eine vierstellige Zahl, bei Goldbach sogar in den letzten sechs Wurf. Appel und Imhof wussten ihre Chancen zu nutzen, markierten die Führung nach den ersten 200 gespielten Wurf, mit beachtlichen 80 Zählern. Goldbach spielte 994 und räumte fehlerlos, Redlin kam auf 971. Bei Frammersbach setzten Appel (1025) und Imhof (1020) gleich zwei Ausrufezeichen.

Appel’s Warnung, sollte sich bestätigen. Zwei Stunden brauchte man für 200 Wurf. Normal war das nicht, bei jedem dritten Wurf verhedderten sich die Kegel in deren Seilen und sie mussten von Hand entwirrt werden. Was sich auch beim Mittelpaar nicht änderte. Tobias Woll und Dominik Schulz sollten den Rückstand verkleinern, sogar aufholen. Zu verteidigen versuchten das Florian Frenzl und Steffen Imhof.

Ein Duell mit viel Leidenschaft geführt, doch der Gast setzte sich erneut durch. Tobias Woll (1005) und Dominik Schulz (1004) markierten die ersten beiden Tausender für Sandhausen. Und während Woll weiter abgab, da Frenzl (1037) Frammersbacher Bestleistung spielte, konnte Schulz den Rückstand etwas verkleinern. Sein Gegner Imhof erwischte nur seine letzte Bahn und kam auf 949.

Mit 57 Zählern Rückstand begann das Schlussduell der beiden Christian’s (Brunner, Schneider) gegen die Frammersbacher Schlussspieler Kevin Laubach und Ronald Kirsch. Am Ende war es Brunner der das Spiel drehte. Schon auf den ersten beiden Bahnen ließ er kein Zweifel daran, dass das Ergebnis nahe oder über dem aktuellen Bahnrekord liegen sollte. Schneider (980) hingegen spielte konstant gut und musste nur vier Holz gegen Ronald Kirsch (984) abgeben, der zwei gute und zwei mittelmäßige Bahnen hatte. Nach 100 Wurf im Schluss, war die Führung von drei Kegeln dann endlich auf der Anzeigetafel. Und sie sollte sich dank Brunner weiter ausbauen. Er nahm dem schwachen Kevin Laubach (938) 117 Holz ab und trug somit maßgeblich zum zweiten Auswärtssieg für Sandhausen bei.

Den Einzelbahnrekord verpasste er aber denkbar knapp mit nur einem Holz, spielte 1055, Tagesbestleistung und am Ende der Matchwinner für Gut Holz Sandhausen. Das Endergebnis lautete 5953 zu 6009. Das bedeutete Bahnrekord als Sechser Mannschaft über 200 Wurf auf dem neuen Geläuf in Frammersbach. Dieser wird jedoch nicht lange Bestand haben, wenn man sich vor Augen führt was auf dieser Anlage möglich ist.

Zufrieden mit zwei Punkten und dem Auswärtssieg im Gepäck reiste man zurück in die Heimat.

Spielbericht 1. Mannschaft
Spielbericht 1. Mannschaft

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